PBA Präsentiere Bücher Amphibium
Programme der IKW Köln
Veranstaltungen des VS-NRW
Innerhalb der Interkulturellen Woche Köln 2006
http://www.interkulturelle-woche-koeln.com/veranstaltungen2011/1014fr.html
Erklärung
Ich bin Sprecherin für die Belange von Autor*innen mit Migrationshintergrund im Verband Deutscher Schriftsteller NRW seit 1999, und dort habe ich zusammen mit der serbischen Autorin und Übersetzerin Dragica Schröder, aus Hilden, der anderen Ausländerbeauftragten, ein dankbares und erfolgreiches Betätigungsfeld gefunden. Wir bereiten unser jährliches Treffen und weitere Projekte und Lesungen vor. Seit 2006 lesen sechs unserer Autorinnen und Autoren in der Interkulturellen Woche Köln, einer vom Kulturamt gefördeten Reihe zu den verschiedensten Themen.
September 2006
Sprachgewandt
Mit diesem Titel wurde die erste Reihe der Lesungen mit zugewanderten AutorInnen vom Verband deutscher Schriftsteller NRW in der Alten Feuerwache, Melchiorstraße 3, 50670 Köln, präsentiert.
Die Lesenden stammen aus sechs Ländern:
Iran, Luxemburg, Spanien, Bulgarien, Israel, Italien.
Da Literatur gleichzeitig Sprachreflexion ist, wird die Betrachtung der Sprachen, der neuen literarischen Heimat und der verschiedenen Kulturräume eine sehr wichtige Rolle spielen. Darin besteht das Ziel der Reihe: klar zu machen, dass Deutsch nicht nur die Sprache der Deutschen ist, sondern auch die der in Deutschland Lebenden. Rafik Schami im Literarischen Kolloquium Berlin definiert sich selbst als „nicht-deutscher, aber doch deutschsprachiger Autor“: Die Deutschen sollten lernen, „dass mehr Deutsch gesprochen wird als das von den Deutschen.“ Die Franzosen unterscheiden schon lange zwischen einer französischen und einer frankophilen Literatur. Trotz der entschiedenen Deutschsprachigkeit seiner angenommenen Heimat, betont er die Komplexität seines Wesens: „Muttersprache Aramäisch; Kindheitssprache Arabisch; koloniale Sprache Französisch, intellektuelle Sprache Englisch und Heimatsprache Deutsch.“
Auch Kafka war kein Deutscher, sondern ein deutschsprachiger Autor. Ähnliche Hintergründe werden sich in der anschließenden Diskussion mit dem Publikum herauskristallisieren.
„Sprachgewandt“ (von Antonio Morten als Motto vorgeschlagen) bezeichnet hier als Titel nicht nur jemanden, der sehr flüssig und druckreif reden kann, mit den Synonymen: eloquent, beredt, beredsam, redegewandt, wortgewandt. Sondern es deutet im weiteren Sinne auf die ständige Sorge der AutorInnen um Sprache durch unaufhörlichen Vergleich und eifriges Studium, daher ihr „Bewandert Sein“ speziell auf diesem Gebiet. Sie „wenden“ sich immer wieder an die Sprachen und erreichen die Flexibilität, auch Sprachen zu verändern, zu „wenden“.
Oktober 2007
Tochtersprache Deutsch
Zweisprachige Lesungsreihe der Interkulturellen Woche Köln
Mit Lyrik und Prosa vorwiegend auf Deutsch zugewanderte Autorinnen und Autoren im VS Köln.
„Meine Tochtersprache war sehr klein...
Sie konnte kaum laufen.
Mit ihren dünnen, zerbrechlichen Beinen,
stolperte sie und fiel. Aber sie war
wie aus Gummi und tat sich nicht weh dabei.
Sie war lebensfroh, unbekümmert,
so jung, so stark und unreif!
Ich schimpfte manchmal über ihr gedankenloses
Benehmen, ihre unempfindliche Sturheit,
weil sie sich viele Fehler des Anfangs
gar nicht merken konnte
und mehr sang, sang... als dass sie sprach.“
Aus dem Gedicht „Die Simultansprecherin“ von Pilar Baumeister.
Folgende Länder stellen sich vor und sprechen Deutsch:
Am 20. 10. 2007 19:30 Uhr: Chile, Rumänien, Serbien
Am 21.10.2007 17:00 Uhr: Peru, Türkei, Mazedonien
Mit Moderation und Diskussion Im Café Casablanca
Glockengasse 64 in 50667 Köln.
Veranstalter:
Verband Deutscher Schriftsteller Köln
November 2008
Literarischer Dialog zwischen europäischen Stimmen in Köln
Mehrsprachige dialogische Lesung
Sechs Länder und Autorinnen & Autoren mit Migrationshintergrund im Verband deutscher Schriftsteller
Die Lesung ist dialogisch konzipiert, insofern als die Beteiligten für einander lesen und sehr kurz, jeweils ca. drei Minuten, vortragen werden, so dass häufig die Illusion entsteht, als würden sie wie im europäischen Parlament miteinander reden.
Teil 1. Ungefähr fünf Minuten:
Man hört als erstes den Klang ihrer vermischten Muttersprachen, die einander chaotisch unterbrechen, ihre Stimmen werden fast gleichzeitig wie eine kollektive Musik klingen und versuchen sich mitzuteilen.
Teil 2. Ungefähr 20 Minuten pro Autor, also sechs Auftritte jeweils:
Die Texte auf Deutsch (Original oder Übersetzung, Lyrik oder Prosa) werden danach nicht mehr simultan vorgetragen, die Mehrstimmigkeit des Anfangs verwandelt sich in Individualität, denn die Lesenden legen besonderen Wert auf Verstehen und persönliche Unterscheidungsmerkmale; aber sie werden immer daran denken, dass sie sich in einem Dialog mit den KollegInnen befinden. Also es ist keine traditionelle Lesung, sondern eine experimentelle, deshalb sind die Auftritte auch so kurz. Ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte wird in mehrere Auftritte gegliedert. Die Autorinnen und Autoren lesen vorwiegend Texte, die etwas mit Europa zu tun haben, aber nicht nur, sie können auch über andere naheliegende, verwandte Themen sein wie: Gemeinschaft, Demokratie, die eigene Heimat, Diskussionsleiter und Disziplin, eine Wahl, eine Liebe ohne Grenzen, die Romantik in Europa, etc.
Teil 3:
In einem letzten Teil wird das Publikum auch mit Diskussionsbeiträgen partizipieren, Dialog zwischen Deutschland und Europa.
Literarischer Dialog zwischen europäischen Stimmen in Köln
Am Freitag, 07. 11. 2008, 16:00 Uhr
Bulgarien, Russland (kein Mitglied der EU, aber auf der Europakarte präsent) und Spanien
Am Sonntag, 09. 11. 2008, 19:30 Uhr
Frankreich, Italien, Griechenland
Beide Lesungen finden in der Alten Feuerwache (Kleines Forum) Melchiorstr. am Ebertplatz statt.
Oktober 2009
Wir schauen in die Sterne
Lesungsreihe von VS-Autorinnen und Autoren mit Migrationshintergrund im europäischen Jahr der Kreativität und Innovation und im UN-Jahr der Astronomie, 2009.
Gemeinsamkeiten zwischen Künstlern und Astronomen gibt es einige: die Entdeckung neuer Welten, der Lockruf der Ferne... Doch der Künstler geht noch weiter: er ist ein Schöpfer.
Zweisprachige AutorInnen lesen aus ihren Werken, Lyrik und Prosa. Zusätzlich zu ihren Arbeiten beantworten sie Fragen des Moderators und des Publikums zur Kreativität, sowohl im Beruf wie auch in der Freizeit. Was neu in einer Lesung ist: Sie werden besonders ausführlich ihre ebenfalls kreativen Hobbys darstellen.
Zwei Veranstaltungen finden am 30. und 31. Oktober innerhalb der IKW 2009 mit jeweils drei SchriftstellerInnen statt.
30. 10. 2009 um 19:30 Uhr
Es lesen: Rumänien, Finnland, Spanien
Ort: Severins-Burg-Theater, Eifelstraße 33, 50677 Köln
31. 10. 2009 um 19.30 Uhr
Es lesen: Peru, Israel, Serbien
Ort: "Offene Welt – Mondo Aperto e.V." in der Südstadt, Zugweg 22
September 2010
Sechs Autorinnen und Autoren mit Migrationshintergrund des Verbandes Deutscher Shriftsteller präsentieren ihre jährliche Lesungsreihe, diesmal unter dem Titel:
Biologische Vielfalt literarisch
In Anlehnung an das Motto der Vereinigten Nationen für das internationale Jahr 2010.
Eine Vielfalt von Themen und Gattungen begleitet uns. Auch politische Texte über Armut und soziale Ausgrenzung werden vorrangig vertreten sein. Im europäischen Jahr 2010 „gegen Armut“ lebt eine unruhige Pflanze, die nicht absterben darf, das soziale Gewissen und die Stimme der Betroffenen.
Freitag, 24. September 2010, um 19:30 Uhr
Es lesen: Libanon, Iran, Spanien
Dienstag, 28. September 2010, um 19.30 Uhr
Es lesen: Mazedonien, Albanien, Monte Negro
Mit Moderation und Diskussion
Ort: Severins-Burg-Theater, Eifelstraße 33, 50677 Köln
Oktober 2011
"Die Erde ist mir Heimat nicht geworden"
Lesungen über den Freitod von Schriftstellern aller Länder
Das Zitat von Karoline von Günderrode dient als Einleitung zu dieser aus zwei ungewöhnlichen Veranstaltungen bestehenden Reihe. Es handelt sich um das kontroverse Thema des Suizids im Allgemeinen und um das Schicksal vieler SchriftstellerInnen, die ihr Leben mit Selbstmord beendeten. Sie sahen keinen anderen Ausweg als die Selbsttötung. Aber trotz dieser traurigen Bilanz bereicherten sie die Literatur mit ihren seelischen Ausnahmezuständen und sehr intensiven, extremen Erfahrungen.
Sechs Autorinnen und Autoren mit Migrationshintergrund vom VS-Köln lesen aus eigenen Texten zum Thema und - als Hommage und Erinnerung - Passagen der freiwillig gestorbenen Kollegen ihrer jeweiligen Heimat.
Freitag, 14.10.11, um 20.00 Uhr, im Metropol Theater (ehemaligen Severins-Burg-Theater) Eifelstr. 33, 50677 Köln:
Pilar Baumeister (Barcelona, Spanien) liest aus ihrem Buch: „Wir schreiben „Freitod“ den fiktiven Dialog zwischen zehn bekannten Schriftstellerinnen: Sylvia Plath, Unica Zürn, etc.
Der in Bonn lebende Dichter Hussein Habasch liest Gedichte des von ihm selbst ins Deutsche übersetzten kurdischen Autors Schkoye Hesen.
Isabel Lipthay aus Chile (Gitarre) singt das Lied über Alfonsina Storni: „Alfonsina y el mar“, Lieder von Violeta Parra, und sie liest Texte anderer chilenischen Autoren.
Moderation mit geplanter Diskussion: Anne Jüssen
Dienstag, 18.10.11, um 20.00 Uhr, im Metropol Theater (ehemaligen Severins-Burg-Theater) Eifelstr. 33, 50677 Köln:
Tatjana Kuschtewskaja aus Russland, wohnhaft in Essen, Autorin zahlreicher Frauenbiographien, liest u. a. Texte von Marina Zwetajewa.
Ingmar Brantsch aus Rumänien liest u. a. Georg Hoprich.
Dragica Schröder aus Serbien liest von ihr übersetzte Texte des serbischen Autors Branko Miljkovic.
Moderation mit geplanter Diskussion: Angelika Hensgen
September & Oktober 2012
„Damals, als wir nach Deutschland kamen, und jetzt ...
Die Veränderung Deutschlands und unsere eigene Veränderung“
„Es ist gar schön an einem Orte fremd sein,
und doch so notwendig, eine Heimat zu haben.“
Johann Wolfgang von Goethe
Traditionell, seit 2006, präsentiert der Verband deutscher Schriftsteller zwei Lesungen in der IKW Köln mit jeweils drei Autorinnen und Autoren aus Köln und Umgebung, die im Besitz einer doppelten Sprache und Heimat sind. Diesmal lesen sie aus ihren Werken über Migrationsschicksale, ihr eigenes Schicksal, das in allen möglichen Formen des Literarischen seinen Ausdruck findet - als Tagebuchnotiz, Gedicht, Kurzgeschichte, Romanfragment, etc.
Der Aufenthalt in Deutschland bedeutet für sie eine existenzielle Veränderung. Auch auf den Wandel Deutschlands wird - objektiv oder subjektiv - Bezug genommen. Sie charakterisieren die eigene Entwicklung, ihre Beziehung zu der neuen und zu der alten Heimat, den Wandel Deutschlands aus ihrer Perspektive, nachdem sie 15 oder 20 Jahre hier gelebt haben.
Am Mittwoch, 26.09.2012, 20:00 Uhr
Es lesen:
Rumjana Zacharieva, Bulgarien
Lili Lukic, Mazedonien,
Pilar Baumeister, Spanien
Moderation: Anne Jüssen, Sprecherin des VS Köln
Musik: Konstantin Gockel (Geige)
Freitag, 05.10.2012, 20:00 Uhr
Es lesen:
Sylvie Schenk, Frankreich
Dragica Schröder, Serbien
Murat Baltic, Bosnien
Moderation: Gabriele Flessenkemper, Sprecherin des VS NRW
Musik: Klaus der Geiger
Beide Veranstaltungen finden in „Der andere Buchladen“ (Wahlenstr. 1, 50823 Köln-Ehrenfeld) statt.