Die literarische Gestalt des Blinden im 19. und 20. Jhdt.

 

Klischees, Vorurteile und realistische Darstellungen des Blindenschicksals

Peter-Lang-Verlag, Frankfurt am Main, 1990

 

Allgemeines zur Dissertation

 

Der erste Teil der Arbeit ist gattungsorientiert, der zweite themenorientiert, und ihr Gegenstand sind alle Literaturen, vorwiegend die deutschsprachige.

 

Die meisten Darstellungen untersuchte ich unter folgenden 10 Fragen:

 

1.a Was empfinden die Sehenden beim Anblick eines Blinden?

1.b Was empfinden die Blinden für die Sehenden?

2.   Wie stellen sich die Menschen das Blindsein vor?

3. Inwieweit verfügen sie über richtige Kenntnisse der Einschränkungen  bzw. Leistungen Blinder?

4. Welche Bilder verbindet der sehende Autor mit dem Begriff der Blindheit?

5. Was motiviert ihn, über Blindheit zu schreiben?

6. Ist die Blindengestalt nur ein Mittel, um eine Idee des Autors darzulegen, oder ist sie realistisch dargestellt?

7. Ist das Optische für ihn immer im Hintergrund seiner Beurteilung der Blindheit?

8. Welche Klischees übernimmt der Autor?

9. Sind neue thematische Schwerpunkte erkennbar?

10. Welche Charakterisierung des Blinden wird gegeben?

 

Folgende Autoren antworteten freundlicherweise auf diese allgemeinen und weiteren spezifischen Fragen zu den jeweiligen Texten: Hans Magnus Enzensberger: zum Gedicht „Blindenschrift“, Martin Walser: „Das Sauspiel“, Elias Canetti: „Die Blendung“, Walter Jens: „Der Blinde“ und Eva Hofmann im Namen ihres Mannes Gert Hofmann: „Der Blindensturz“.

 

In einem dritten Teil der Arbeit kommen auch blinde Autoren zu Wort wie: u. A. Oskar Baum, Hellen Keller, Jacques Lusseyran, Ernst Haun, Taha Hussein, Karl Björnhof, Jorge Luis Borges.