Pausen, Sonntag, Urlaub
Pausenvergiftet
Müder nach der Pause noch als davor
Müßiggang tropfenweise serviert,
der Magen will mehr, war zu wenig davon,
gierig nach Pausen wie nach Pralinen.
Die Pralinen der Freizeit
Zerschmelzen im Mund.
Es bleibt nur der Durst,
das Bedürfnis nach Selbstfindung
bei der Stumpfheit der Arbeit.
Doch die Pausen...
Diese hart gewonnenen freien Minuten
Verkünden bereits den Dienstschluss,
die Menschlichkeit meines Atems ohne Vorschriften,
die Privatheit meines Zuhauses
Dienstschluss, Dienstschluss...
Das ist der nächste Höhepunkt
nach den Pausen, und dann der Sonntag...
dann der Urlaub,
und dann...
Sonntagverhext...
Mit dem heiligen Vorsatz
Etwas länger zu schlafen,
dann in Hobbys vertieft, Spaß,
Kirche, Lesen, Schreiben, Gespräch.
Etwas für mich selbst tun
Voller Mythen und Mut.
In der Nacht gegen elf Niedergeschlagenheit...
Die Zeit, die Zeit ist ja um.
Urlaubgetröstet...
Dienstschluss feiernde Gestalt,
urlaubsungläubig noch am Vortag
des seltsamen Ereignisses.
Während man sehr hart arbeitet,
kann man kaum an den Urlaub glauben,
diesen weiten, weiten
Ozean an Freizeit,
nicht mehr die kleinen, begrenzten
Flüsse der Pausen,
der entfremdeten Abendstunden
von kurzer Muße
und der melancholischen Wochenenden
voller Sehnsucht
nach mehr, immer mehr...
nach mehr Raum, Ruhe, Freiheit.
Die Arbeit ist notwendig und gut,
doch erinnere ich mich daran
oder es wurde mir gesagt...
ich arbeitete noch nicht am Tag meiner Geburt
Pilar Baumeister