Gradmessung der Liebe, der Nichtliebe

 

Vielleicht wird die Hälfte

oder kaum ein Drittel

meiner Person von jemandem

tatsächlich geliebt...

Das Übrige würde man zu den

Haifischen werfen,

wenn es welche gäbe.

 

Schwankend...

je nach Tagen und Launen,

großartig, blendend geliebt,

halb geliebt...

so gut wie null geliebt...

total ungeliebt.

 

Eine heiße dreißiggrad Liebe...

plötzlich acht Grad Liebe,

dann nur zwei Grad der selben Substanz

noch erkennbar.

Nullgrad Liebe. Ich friere.

Immerhin noch besser als

minus zwanzig Grad.

 

Geliebt, vielleicht einen Augenblick.

 

Dabei so verkehrt, unvollständig.

 

Die Gradmessung geht

alarmierend nach unten,

unverkennbar zur Nullanzeige,

wo keine ganze Liebe mehr...

 

Manchmal scheint es mir traurig wenig,

und manchmal doch Einiges.

Wer kann es genau und auf immer

mit Bestimmtheit messen,

wie geliebt... wie ungeliebt

wir vor Gott und den Menschen stehen?

 

 

Pilar Baumeister